Im Jahr 1898 wollte der ehemalige Heringsfänger August Brockmeier seine selbstgefertigten Dreschflegel im niedersächsischen Warmsen verkaufen und lernte dort den Mühlenbesitzer Mayland sowie dessen Mühlen kennen.

Da Brockmeier schon seit seiner Jugendzeit davon geträumt hatte, eine eigene Windmühle zu besitzen, erwarb er die bereits 1747 erbaute und in gutem Zustand befindliche Bockwindmühle zum Preis von 600 Mark.
Anfang des Jahres 1899 wurde die Mühle Stück für Stück zerlegt und verladen. Neuenknicker Bauern hatten hierfür 24 Fuhrwerke zur Verfügung gestellt. Diese Kolonne transportierte die Einzelteile von Warmsen nach Neuenknick über die Weser-Fähre in Windheim. Jedoch verweigerte der Fährmann die Überfahrt des Wagens mit den Mühlsteinen, sodass dieser den Umweg über die Brücke in Stolzenau nehmen musste.
Mit Unterstützung von zahlreichen Helfern aus Neuenknick wurde die Mühle ab März 1899 wieder aufgebaut. Im Herbst desselben Jahres wurde sie zunächst nur mit einem Mahlgang für Schrot in Betrieb genommen. In den folgenden Jahren konnten zwei kleinere Mahlgänge eingebaut und betrieben werden. Ab 1925 wurde der Mühlenantrieb teilweise von einem Rohöl-Motor übernommen. Ab Ende der 1940er Jahre wurde auf den Antrieb mit Elektromotoren umgestellt. Erst Anfang der 1970er Jahre wurde der Betrieb eingestellt

Anfang der 1950er Jahre erkannte man, dass durch die zunehmende Industrialisierung die bäuerliche Kultur- und Arbeitswelt verloren geht und stellte die Bockwindmühle unter Denkmalschutz.

Im Herbst 1982 wurden im Auftrag des Landeskonservators umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt.


Umzug (Translozierung) der Bockwindmühle auf den Lusebrink:

  • Bereits am 08.03.2021 wurden die Fundamente für die Bockwindmühle am neuen Standort auf dem Lusebrink gegossen.
  • Vom 22. bis zum 26.11.2021 wurden durch den Bauhof der Stadt Petershagen die Seitenbereiche der Straße 'Zur Bockmühle' für den Schwerlasttransport freigeschnitten.
  • Am 24.11.2021 morgens wurden mit Unterstützung eines Autokranes am aktuellen Standort der Mühle das Dach, der Steert sowie andere Technik demontiert.
  • Am 30.11.2021 wurde um die Mittagszeit ebenfalls per Autokran der 'entkernte' Mühlenkörper (16 Tonnen) vom Kreuzbock gehoben und auf einem Tieflader abgelegt.
  • Ab 22 Uhr am gleichen Tag durfte sich der Schwertransport in Richtung neuem Standort auf dem Lusebrink in Bewegung setzen.
  • Am Morgen des 01.12.2021 wurden die Bestandteile der Mühle abgeladen. Kreuzbock und Mühlenkörper wurden auf dem neuen Sockel wieder teilmontiert.
  • Neue Flügel wurden am 09.11.2022 montiert, da die vorhandenen verwittert waren. Einige Tage zuvor wurde die restaurierte Außentreppen angebracht. Somit war die Bockwindmühle äußerlich wieder hergestellt.
  • Am 13.05.2023 wurde die Bockwindmühle feierlich eingeweiht und der symbolische Schlüssel zunächst von der Familie Möhlenbrock an den Landrat des Kreises Minden-Lübbecke und von diesem an die Kulturgemeinschaft Neuenknick übergeben.
    An diesem Tag war die Bockwindmühle mit einem betriebsbereiten Schrotgang ausgestattet. Leider war der Wind für einen Probelauf zu schwach. Das Drehen der Flügel wurde am 29.05.2023 (Deutscher Mühlentag) erfolgreich nachgeholt.

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